Kennst du das?
Unruhe vor der nächsten Besprechung, Schweissausbrüche in Vorstellungsrunden, Wort-Knoten-Salat während der eigenen Präsentation, Nervosität und Schamgefühl, Vermeiden von Kontakten und sozialem Austausch… Angst vor Bewertung, Verurteilung. Angst nicht genug zu sein.
Diese äußeren und meist auch inneren Zeichen in Form von Gedankenspiralen deuten auf generelle Ängste und Verunsicherung hin, die sich immer tiefer in das eigene Wertesystem einbrennen und die Freude am Leben, am Miteinander, am Sein ganz langsam verstummen lassen.
Oft liegen diesen Symptomen innere Bilder oder Glaubenssätze zugrunde oder zeugen von generellen negativen Erfahrungen, die aus der Tiefe heraus wirken. Sie führen zu Angst vor dem Sprechen, Angst, gesehen, gehört, erkannt zu werden.
Sprache setzt einen Fokus.
DU setzt DEINEN Fokus.
Menschen können, wie andere Lebewesen auch, mithilfe von Sprache kommunizieren, sich austauschen und Neues lernen. Was uns vom Tier unterscheidet ist die Gabe der Vorstellungskraft, Interpretation und Wiedergabe von Sachverhalten. Wir sind in der Lage „Dinge“ durch Sprache zu erschaffen, Geschichten zu erzählen, Lügen zu kreieren – Wahrheiten zu verändern. Wir besitzen die Fähigkeit über unsere Sprache nachzudenken (Metakommunikation) und tun es doch viel zu selten.Mit wem sprichst du am Tag am häufigsten?
Welche Worte nutzt du?
Welchen Inhalt möchtest du vermitteln?
Sprache setzt einen Fokus.
Dein Fokus wird schon nach dem ersten Augenaufschlag, dem ersten Gedanken, deinem Start in einen neuen Tag gesetzt. Ein Blick nach draussen – es regnet. Der Tag ist jetzt schon gelaufen. Eigentlich wolltest du Wandern gehen, die Spitze eines Gipfels stürmen, du warst hoch motiviert und jetzt das: Regen.
Welchen Fokus setzt du?
Was würde mit dem Tag passieren, wenn dein erster Gedanke „anders“ ausfallen würde? Wenn du anstelle der Negativannahme „der Tag ist gelaufen“ einen eigens dafür kreierten Kraftsatz nutzen würdest? Eine Art „magische Formel“ sozusagen? Ein Zauberspruch, der das Regenwetter in Sonnenschein verwandelt? Nein, nicht ganz so drastisch, wir wollen uns auf dem Gebiet des Möglichen und wissenschaftlich erwiesenem bewegen.
Ein Kraftsatz ist nichts anderes als ein positiv aufgeladenes Mantra. Ein Mantra, kann eine Silbe, ein Wort oder eine Wortfolge sein, die wiederholt aufgesagt, gedacht oder gesungen wird. Ihr Ursprung findet sich im Hinduismus und soll als zentraler Bestandteil des Meditierens den Geist in Einklang mit dem Universum oder einer Gottheit bringen. Keine Angst! Ich möchte dich nicht zum Hinduismus konvertieren (-;
Aber auch hier lassen sich einige positive, hilfreiche und leicht in den Alltag übertragbare Ansätze aufgreifen, die einen bedeutenden Unterschied in der Interpretation, Auslegung und Nutzung von Sprache machen können.
Deiner Sprache. Mit dir selbst.
Um das herauszufinden möchte ich dich zu einem kleinen Experiment einladen:
Nimm dir bitte eine Woche Zeit und stelle dir dabei bewusst folgende Fragen:
Welche Worte nutzt Du?
Hier zählen vor allem auch all die Gedanken rein, die du dir im Gespräch mit dir selbst, vom ersten Augenaufschlag an, selbst suggerierst. Gar nicht so einfach, aber es lohnt sich hier einmal näher hinzuhören!
Welche Sätze stärken Dich?
Stell dir vor du bereitest dich auf das Vorstellungsgespräch deines Lebens vor und dein Ich aus der Zukunft kommt auf einen Pep Talk (aufbauendes Motivationsgespräch) vorbei, um dir schon jetzt zu sagen, dass du alles notwendige mitbringst, um diesen Job sicher in die Tasche zu stecken. Das du perfekt bist, so wie du bist und dir nochmal all deine Stärken, Talente, Besonderheiten aufzählt, die dich zu etwas ganz Besonderem machen.
Was würde dein Zukunfts-Ich dir sagen?
Welche Sätze geben dir ein ungutes, schlechtes Gefühl, lassen dich klein werden oder führen dazu, dass deine Ängste noch größer werden?
Wann fühlst du dich so richtig unwohl? Welche Worte/Gedanken hatten hier ihre „Finger“ mit im Spiel?
Im Anschluss daran:
Jetzt, wo du eine erste Idee von guten und schlechten Worten/Gedanken/Vorstellungen aus deinem Alltag bekommen hast, versuche bitte im nächsten Schritt diese durch gezielte Kraftsätze auszutauschen. Als Gedankenstütze und Inspiration habe ich dir 15 Kraftsätze beigelegt, aus denen du dir die für dich am wirkungsvollsten heraussuchen und ausprobieren darfst.
Die „Kraftsätze TO GO“ sollen dich darin unterstützen, dich auf deine Stärken und Ressourcen einzustimmen. Die Kraft der Sprache macht es möglich: Du erschaffst dir deinen Sachverhalt neu, veränderst den Ist Zustand, machst aus augenscheinlichen Tatsachen neue Wahrheiten.
Nimm Dir jeden Tag einen neuen Kraftsatz für die mentale Fokussierung auf den Tag und erinnere ihn mehrfach im Verlauf des Tages – welcher Kraftsatz tut dir besonders gut?
Was hat sich für dich verändert? – WIFY?